Briefmarkensammler-Verein Minden e.V.

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Vortrag über Feldpost in Kutenhausen

                     

 Ulrich Wilke bei seinem Vortrag im Heimathaus Kutenhausen

Der Briefmarkensammler-Verein Minden e.V. eröffnete am Freitag, dem 18.01.2019, seine Vortragsreihe für das Jahr 2019.

Regen Zuspruch fand der Vortrag des Sammlerfreundes Ulrich Wilke. Er berichtete im Heimathaus Kutenhausen über die Geschichte der „Feldpostversorgung der Bundeswehr“ und zeigte dabei viele seltene philatelistische Belege.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, auch die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wo deutsche Soldaten überall in der Welt eingesetzt sind und wie sie über die Feldpost der Bundeswehr versorgt werden“ – so W. in der Einleitung seines Vortrages.

Erst seitdem die Bundeswehr die ersten Soldaten Anfang der 90er Jahre zunächst nach Kambodscha und dann nach Somalia geschickt habe, gebe es wieder eine Feldpost.

Die Rolle und Bedeutung der Feldpost ist in Deutschland gar nicht neu, schon in einer „Anweisung für die Bearbeitung der Feldpost“ aus dem Jahr 1940 wird der Feldpostbeförderung eine „absolute Vordringlichkeit eingeräumt, denn verzögerte Nachrichtenfeldpost, namentlich von Familienangehörigen, könnte dem Soldaten Sorgen bereiten und ihm seine Pflichterfüllung erschweren.“

Heute ist für den Soldaten im Auslandseinsatz die Feldpost eine wichtige Verbindung zur Heimat und bildet damit einen wichtigen Faktor für die Moral der Truppe.

„Habe ich heute Post bekommen?“ – Das ist wohl auch heute noch eine der häufigsten gestellten Fragen der Soldatinnen und Soldaten in deutschen Feldlagern im Ausland. Man könnte vermuten, die Feldpost wäre ein „Alter Hut“. Bei weitem nicht! Ein Brief oder Postkarte von zu Hause ist etwas von Dauer – ein Stück Heimat und Verbundenheit.

Trotz modernster Technik, wie z.B. Handy, produziert der Soldat im Einsatz ungefähr das Zehnfache an Post wie ein Normalbürger.

2 – 3 drei Werktage benötigt die Feldpost auf dem Straßen- und Luftweg in die innereuropäischen Einsatzgebiete, aber auch in die außereuropäischen Einsatzgebiete, wie z.B. nach Mali oder Afghanistan, benötigt die Feldpost eine Woche. Die Feldpost ist zwar Bestandteil der Bundeswehr, wird aber von der Deutschen Post AG unter Ausnutzung auch militärischer Transportkapazitäten organisiert. Innerhalb eines Einsatzgebietes sind Briefe und Postkarten der Feldpost entgeltfrei, ansonsten gelten die Inlandstarife. Neben den Soldaten haben aber auch Philatelisten ein großes Interesse an der Feldpost. Die eigens von der Feldpost verwendeten Stempel sind z.T. für Sammler eine echte Rarität.

Und so funktioniert es mit der „Feldpost“: Auf den Umschlag oder Karte, mit einer Briefmarke zum Inlandstarif, schreibt man den Namen, Dienstgrad, Einsatzort und -verband. Nun fehlt nur noch die Sonderpostleitzahl der Feldpostleitstelle in Darmstadt. In den Briekasten und schon „geht die Post ab“. Ab Darmstadt, hier ist zunächst der Weg der „Gelben Post“ zu Ende, ist nun die „Feldpost“ verantwortlich und kümmert sich um den Weitertransport.

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